Entstehungsgeschichte der Messe „Suchen und Finden“

 

Als Kirchenchorleiter ist man ständig auf der Such nach „brauchbarer“ Literatur. Vieles ist für einen Laienchor zu schwierig, zu altmodisch, zu verbraucht, gerade unpassend, zu inhaltslos, zu wenig ansprechend etc. Deshalb spielte ich schon bald mit dem Gedanken, selbst eine komplette Messe zu schreiben, mit der man einen ganzen Gottesdienst ausfüllen kann, bzw. deren Lieder auch einzeln Verwendung finden können.

Folgende Anforderungen stellte ich an mein Werk:

- einstimmend

- durchdringend

- meditativ

- berührend

- richtungsweisend

- hingebungsvoll

- mitreißend

- fordernd

- stärkend

- klangvoll

- harmonisch.....

das ist schon eine ganze Menge  :-o

und dazu noch leicht singbar und mit einfachsten Mitteln aufführbar sollte es sein!

 

Lange Zeit blieb der Wunsch der Vater des Gedanken. Nun lebe ich aber zufällig in der Heimatgemeinde des erst vor kurzem selig gesprochenen Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter.

 Die Festmesse zu dessen 100. Geburtstag in unserer Pfarre am 20.05.07 lieferte mir den geeigneten Anlass.

Die Beschäftigung mit seinen Beweggründen inspirierte mich bei der Textgestaltung.

Unser Diakon Jonny Niederreiter sagte einmal: „Wer sich mit  Franz Jägerstätter auseinandersetzt, kann nicht mehr so weiterleben wie bisher“. Er hatte recht.

So sind die Texte zu dieser Messe zum Teil auch ein Versuch, die Kernaussagen von F. J. 

in der Sprache unserer Zeit wiederzugeben. Vielleicht gelingt es mir ja dadurch, auch Menschen (bes. junge) auf sein Leben und Wirken aufmerksam zu machen, die sonst keinen Zugang zu diesem Thema finden. Damit wäre schon sehr viel erreicht.

 

 

Gedanken über Franz Jägerstätter

 

Meiner Meinung nach geht es darum, nichts außer Gott zu fürchten, alle Befehle, Anweisungen und Anforderungen immer zu hinterfragen und eigene Taten selbst zu verantworten. Ich selbst kann frei entscheiden, auch wenn es Verzicht bedeutet, unangenehm ist, Schmerzen verursacht oder im schlimmsten Fall sogar das irdische Leben kostet.

Franz Jägerstätter blieb diesem Grundsatz bis zur letzten Konsequenz treu.

Auch wenns schwer zu verstehen ist: Er hat aus Nächstenliebe und Liebe zu Gott sogar seine Familie zurückgelassen. Er konnte einfach nicht für ein verbrecherisches Regime zur Waffe greifen um damit auf Mitmenschen zu schießen.

Genau diese Einstellung macht ihn für mich so außergewöhnlich.